Lieber Lukas
Wir haben ungefähr 170 Mal zusammen “Fiire mit de Chliine” oder “Chinderfiir gefeiert. Was haben wir da alles erlebt! Wir haben Geschichten gehört, mitgefiebert, manchmal auch mitgelitten und uns an den vielen guten Enden gefreut. Wir haben Lieder gesungen, gebastelt, gelacht, gestaunt, nachgedacht und vielleicht auch einmal geweint. Wir sind in der Kirche auf Entdeckungstouren gegangen. Einmal hast du dich versteckt, so dass wir dich suchen mussten. Ein paar Mal sind wir auf den Glockenturm zu den grossen Glocken geklettert. In einer Chinderfiir haben wir Papierflieger auf der Empore losfliegen lassen. Im Juni haben wir jeweils sogar vor der katholischen Kirche gebrätelt und im Dezember eine Krippenfeier gefeiert.
So gäbe es noch vieles zu erzählen. Doch erstens reicht dazu der Platz nicht aus und zweitens muss nicht alles auf Papier festgehalten werden. Viele tolle Erlebnisse, stille Momente und Augenblicke der Freude nehme ich in meinem Herzen mit.
Auch wenn es mir schwer fällt, sage ich dir: Tausend Dank für unsere gemeinsame Zeit und “Tschüss, Lukas! Häb Sorg zue der” und füll die Kirche weiterhin mit deiner Fröhlichkeit!
Liebe Kinder, liebe Familien, liebe Kirchgemeinde
Als ich vor 13 Jahren gefragt wurde, ob ich das “Fiire mit de Chliine” übernehmen möchte, dachte ich nicht, dass ich dies so lange machen würde. Ich stieg ein, weil ich es schade gefunden hätte, wenn es dieses Angebot nicht mehr geben würde.
Wie es so oft ist, je länger ich mit all den kleinen Kindern und ihren Familien feiern durfte, umso mehr Freude kriegte ich. Im 2013 entstand in Zusammenarbeit mit Evelyne Zwirtes sogar ein Anschlussangebot für die etwas älteren Kinder, die “Chinderfiir”.
Im Sommer 2010 stiess Lukas, unsere Puppe zu unserem Team. Er wurde ganz schnell unentbehrlich. So war und ist er roter Faden von einer Feier zur nächsten und hilft mit, uns durch die Feiern zu führen.
Abschied nehmen fällt mir nicht so leicht. Und doch ist es an der Zeit, dass ich meine Aufgabe in andere Hände weiter gebe. Ich habe die Jahre mit euch allen sehr genossen. Vielen, vielen Dank!
Ich danke an dieser Stelle auch meinen Kolleginnen Lavinia Mazzolena, ihren Vorgängerinnen und Beatrice Kummer für ihre tolle Zusammenarbeit. Ohne euch hätte ich diese Arbeit nicht so lange gemacht. Was haben wir während den Vorbereitungen nach Geschichten, Liedern und Bastelarbeiten gesucht, um dann während den Feiern die grossen, staunenden und strahlenden Augen der Kinder zu betrachten.
Ich danke der reformierten, aber auch der katholischen Kirchgemeinde für all die Unterstützung, die wir immer wieder erhalten.
Ich wünsche euch allen, dass ihr weiterhin mit viel Spass und Freude tolle Feiern erleben dürft.
“Häbet Sorg zu öich u bhüet nech Gott. Tschüss zäme!”
Monika Reist-Boss