
Die Taufe wird im Neuen Testament verstanden als das Zeichen des Neuen Bundes, das in vielfältiger Weise seine „Vorzeichen“ im Alten Bund hat. Dazu gehört das Schweben des Geistes Gottes über dem Wasser der Urflut im Anfang, die Sintflut mit den „Quellen der gewaltigen Urflut“ und der Rettung in der Arche Noah, der Exodus oder Durchzug durch das Rote Meer als Befreiung aus Ägypten, das Überschreiten des Jordan mit dem Einzug des Volkes Gottes in das gelobte Land sowie das Bundeszeichen der Beschneidung. Das griechische Wort für „taufen“ bedeutet „ein-“ oder „untertauchen“. Von dieser Vorstellung abgeleitet ist auch das deutsche Wort “taufen”. Mit dem Ritus verbunden ist die Gabe neuen Lebens, die Erleuchtung des Menschen durch das Licht Gottes und ein Leben in der Kraft des heiligen Geistes.
Die Geburt eines Kindes ist ein Geschenk Gottes. Eltern antworten darauf, indem sie ihr Kind taufen lassen. Gott spricht in der Taufe den kleinen Kindern seine Liebe zu, unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben dann die Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen und den Kindern vom christlichen Glauben zu erzählen und dabei ihre Zweifel nicht zu verhehlen. Die christliche Gemeinde bekennt den Glauben, aus dem sie erwächst und zu dem sie steht. Später in der Konfirmation bekräftigen die Jugendlichen selbst ihr Ja zum Glauben an Jesus Christus.
Die Taufe kann in jedem Lebensalter vollzogen werden. Da sie Gottes unwiderrufliche Gnade verkündet, wird sie nicht wiederholt. Die christlichen Kirchen anerkennen die Taufe gegenseitig.
In vielen Fällen gehören die Eltern verschiedenen Kirchen an. Die Taufe verbindet das Kind mit derjenigen Kirche, in der es getauft wird. Ihr Kind wird also in die evangelisch-reformierte Kirche aufgenommen und hier in Wangen an der Aare in das seit 1528 geführte Taufregister eingetragen. Die verschiedenen christlichen Kirchen erkennen die Taufe gegenseitig an. Welcher Kirche die Kinder einer Familie zukünftig angehören sollen, entscheiden allein die Eltern.
Das Patenamt hat verschiedene Funktionen: Die Paten sind Zeugen der Taufe. Sie versprechen mit den Eltern dazu beizutragen, dass das Kind mit dem Leben und Glauben der christlichen Gemeinde vertraut gemacht wird. Zudem sollen sie den Eltern bei der Erziehung des Kindes beistehen und es auf seinem Glaubensweg begleiten. Die Paten sind aber weder gesetzlich dazu verpflichtet, dem Kind Geschenke zu machen, noch für das Kind zu sorgen, wenn dies den Eltern nicht mehr möglich sein sollte. Es gibt keine Beschränkung für die Anzahl Paten, auch wenn ortsüblich zwei Paten, eine Gotte und ein Götti, die Regel sind. Gemäss Berner Kirchenordnung muss mindestens einer der Paten reformiert sein. Jede reformierte Person kann ab der Konfirmation ein Patenamt übernehmen.
Grundsätzlich kann die Taufe in jedem Gottesdienst gefeiert werden. Manche Termine sind aber besser geeignet als andere. Wenn Sie Ihre eigene Taufe oder die Taufe Ihres Kindes vorbereiten wollen, setzen Sie sich mit uns frühzeitig in Verbindung. Wir beraten Sie gerne und suchen mit Ihnen den richtigen Termin.
Roland Diethelm, Pfarrer
T 032 631 18 15, roland.diethelm@kirchewangen.ch
Pamela Wyss, Pfarrerin
T 032 530 61 52, pamela.wyss@kirchewangen.ch
Unsere Gottesdienst-Termine finden Sie in der Agenda blau unterlegt oder über die Suchfunktion “Gottesdienst”. Hier können Sie das Anmeldeformular herunterladen. Bitte beachten Sie, dass die Festlegung eines Tauftermins in Absprache mit dem diensthabenden Pfarrer oder der diensthabenden Pfarrerin geschehen muss.
Weitere Informationen der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Taufe: Die häufigsten Fragen zur Taufe und Warum taufen Christen eigentlich?
Die Tauffeier

Der Pfarrer benetzt die Stirn des Kindes dreimal mit Wasser, zeichnet dabei ein Kreuz und spricht dazu: „Ich taufe dich in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Das Wasser versinnbildlicht den Ursprung allen Lebens. Es erhält das Leben. Zugleich ist Wasser Mittel und Symbol der Reinigung.
In der Taufe wird dem Täufling die Hand aufgelegt und mit einem Wort aus der Bibel ein persönlicher Segen zugesprochen. Hier finden Sie einige Anregungen zur Auswahl Ihres Taufspruches aus der Bibel.
Als Sinnbild für das Licht von Gott, das den Täufling auf seinem Weg begleiten soll, zünden wir für Ihr Kind eine Taufkerze an der Osterkerze an. Die Kerze kann jeweils am Tauftag zur Erinnerung an die Taufe angezündet werden. Die Taufkerze schenkt Ihnen die Kirchgemeinde. Sie können selbstverständlich eine eigene, auch von Ihnen selbst verzierte Taufkerze mitbringen.
Für unseren «Taufbaum» am Eingang der Kirche bitten wir Sie, eine Taufkarte im Format A5 oder A6 zu gestalten. Auf der Karte dürfen Sie den Namen, Segensspruch (Taufspruch) und das Geburtsdatum des Täuflings notieren, ein Foto aufkleben und die Karte nach Ihrem Gusto gestalten. Am Tauferinnerungsgottesdienst im Januar werden die Namen auf den Karten verlesen und dann in ein Tauf-Buch eingelegt. Alle Getauften seit 1528 sind zudem in unseren Tauf-Rödeln verzeichnet.
Bei der Taufe eines Kindes werden die Eltern und Paten mit folgenden oder ähnlichen Worten gefragt:
Wollt Ihr, dass Euer Kind in den Namen des dreieinigen Gottes getauft werde?
Wollt ihr ihm den Weg offenhalten, der es zu Christus führen mag? Wollt Ihr für dieses kleine Kind, das Eurer Pflege bedarf, das bewahren: dass Gott dich bei deinem Namen gerufen hat und dich begleiten will, wohin auch immer deine Wege dich führen. Und seid Ihr bereit, ihm die Liebe auch dann zu bewahren, wenn es Euren Vorstellungen nicht entspricht? Ist das Euer Wille, so antwortet: Ja (,mit Gottes Hilfe!)
Der Taufgottesdienst kann gemeinsam von der Pfarrerin/dem Pfarrer, der Tauffamilie und den Paten vorbereitet und gestaltet werden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Eltern und Paten können ein biblisches Wort als Taufspruch für den Lebensweg des Täuflings aussuchen und
- eine Taufkarte gestalten.
- Familienangehörige, Paten und Gemeindeglieder können ein Gebet für den Täufling sprechen, Fürbitten formulieren, Wünsche mit auf den Weg geben, eine Lesung im Gottesdienst übernehmen etc.
- Ein Geschwister, das selbst schon getauft ist und eine Taufkerze hat, darf diese mitnehmen und ebenfalls anzünden.
- Alle Kinder dürfen nach vorne an den Taufstein kommen und aus der Nähe zuschauen. Für Kinder gibt es Bilderbücher etc. in der Kirche.
- Fotografieren ohne Nutzung des Blitzlichtes in Absprache mit dem Pfarrer.