Es war geplant: Musik aus der Ukraine in der Kar- und Osterwoche

Gottesdienste, Musik, Vorschau

  

Die geplanten Einsätze des ukrainischen Vokalensembles ODA ACAPPELLA in den Gottesdiensten der Karwoche und das Konzert am Ostermontag können nicht stattfinden.

Seit längerem stehen wir im Kontakt mit Musikern aus der Ukraine. Zuerst machte das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung. Vor Weihnachten gelang es dann aber, zwei sehr sympathischen Absolventen des Kiewer Konservatoriums einzuladen, die bei uns gesungen, musiziert und logiert haben. Die wenigen Besucher der «Geistlichen Adventsmusik» waren begeistert und gerührt von den Klängen aus den Weiten der Ukraine. Nun erwarten wir seit zwei Jahren das Ensemble ODA ACAPPELLA. Die Sänger sind Absolventen des Priesterseminars der orthodoxen Kirche der Ukraine und Studenten und Absolventen der Musikakademien in der Ukraine und haben langjährige Erfahrung der musikalischen Umrahmung von Gottesdiensten. Ihre Art des Kirchengesanges wirkt sehr authentisch. Sie wollten uns am Gründonnerstag und Karfreitag mit ihrer Musik beglücken und wir hofften, damit auch ihren Landsleuten Hoffnung und Unterstützung zu geben. Sie warteten die ganzen Wochen seit dem Grossangriff der russischen Truppen in Odessa auf Bescheid. Nun werden sie ihr Land definitiv nicht auf Ostern hin verlassen können. Wir müssen ihre Mitwirkung ein weiteres Mal aufschieben. Viel wichtiger ist das Bangen um die weitere Entwicklung des Krieges und der befürchteten Brutalisierung des angeschlagenen Angreifers. Wir beten zu Gott, dass bald Friede kommen kann. Wenn unsere Musiker dann kommen, bringen sie uns Werke von unbekannten byzantinischen und slawischen Meistern sowie Werke von berühmten osteuropäischen Komponisten Bortnjansky, Tschaikowskyj und Rachmaninow mit. Russische und ukrainische Kultur aus der gemeinsamen Wiege der orthodoxen Tradition hilft in diesen Kriegszeiten den Verstand nicht zu verlieren und vor allem nicht das Herz und die Seele. Denn das eine ist die Sprache der Waffen, der Gewalt und des Krieges, die spätestens seit dem Angriff des Putin-Regimes auf die Ukraine herrscht. Aber mindestens so wichtig für die Zukunft in Frieden ist die Sprache des Herzens. Zu viel schon wurde der Glaube missbraucht, um grossrussische Herrschaftsgelüste und Moskauer Imperialismus zu rechtfertigen und anzustacheln. Der Hass missbraucht den Glauben. Diesem Missbrauch setzen unsere Musiker die Botschaft von der Auferstehung entgegen, der zur Völkerverständigung und Versöhnung anleitet.

Pfr. Roland Diethelm

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