Goldener Schatten des Neuen Jerusalems

Gottesdienste, Vorschau

  

Unter dem Titel „Goldener Schatten des Neuen Jerusalems“ beginnen wir im Herbst mit einer neuen Predigtreihe zu den Psalmen.

73 Psalmen der hebräischen Bibel – also fast die Hälfte – werden als „Psalmen Davids“ bezeichnet; der hebräische Ausdruck kann als Zuweisung („für David“) oder Autorschaft („von David“) interpretiert werden. Die „Davidpsalmen“  bilden kleine und mittlere Sammlungen innerhalb des Psalters:

  • Psalm 3–41 (Davidpsalter I)
  • Psalm 51–72 (Davidpsalter II)
  • Psalm 86
  • Psalm 101–103 (Davidpsalter III)
  • Psalm 108–110 (Davidpsalter IV)
  • Psalm 138–145 (Davidpsalter V)

Nähere biographische Verweise enthalten vierzehn Psalmen. Diese verbinden die Entstehung bzw die „Uraufführung“ des Psalms mit besonderen Momenten und Situationen im Leben Davids.

In der Forschung ist umstritten, was aus diesen Psalmen auf die Zeit der Könige Israels vor dem Exil zurückgehen könnte. Sicher wurden die Psalmen in der Entstehungszeit des Alten Testaments vom 8. bis ins 3. Jahrhundert immer mehr dem mythischen König David zugeschrieben und David als eigentlicher Psalmist stilisiert. David als Vorbild des künftigen Messias und die Psalmen als Loblieder auf den rettend eingreifenden Gott Israels wachsen so zusammen.

 

Der Davidspsalter aus dem fünften Buch des Psalters umfasst die 7 Psalmen 138 bis 145. Sie führen in gewisser Weise die Wallfahrtspsalmen (Pss 120-135) fort. So können sie als Pilgerlieder des Königs David verstanden werden.
Die ersten ein oder zwei Verse in jedem dieser Psalmen geben eine gute Vorstellung davon, warum sie geschrieben wurden. Sie sind wirklich Lob- oder Dankeslieder, aber sie scheinen an entscheidenden Punkten oder Höhepunkten in Davids Leben geschrieben worden zu sein. Wir können sie als eine Reise durch Davids Leben betrachten.  Psalm 138 könnte nach der Salbung durch Samuel entstanden sein – bis hin zu Psalm 145, der wie von einem älteren, reif gewordenen König klingt, der auf sein Leben zurückblickt und sein Volk auf das Leben und das Ziel in Gott hinweisen möchte.
Die Psalmen 138 bis 145 können aber auch als Ausführung des Befehls im Psalm 137 verstanden werden. Dort fordern die Herren in Babylon von den exilierten Juden: „Singt uns eure freudigen Lieder!“ Diesem Befehl kommen sie nach, indem sie sich und ihre Zwingherren an Jerusalem mit seinem Tempel und den schönen Gottesdiensten erinnern.

 

Die christliche Ausleger sehen in ihren Betrachtungen klare Worte und Hinweise in den Psalmen über Christus, Gottes Haus, Gottes Stadt und Gottes Segen für die ganze Erde. Sie weisen auf Christus auf dem Thron im neuen Jerusalem im Zentrum der neuen Erde hin, wie es die Offenbarung des Johannes verheisst. Im neuen Jerusalem werden wir unseren Gott und König loben und preisen und seinen Namen für immer preisen. Und obwohl wir seine Grösse sehen, schätzen und an ihr teilhaben werden, werden wir niemals ihre Grenzen erreichen, denn sie ist unerforschlich. Das neue Jerusalem wird den “unerforschlichen Reichtum Christi” aus dem Epheserbrief enthalten und zeigen: ein goldener Schatten des künftigen ewigen Reiches.
Pfr. Roland Diethelm

Wir nehmen uns in den nächsten Gottesdiensten Psalmen aus dieser Sammlung von Davidspsalmen vor:
  • am 14. August: Psalm 139 („ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele!“),
  • am 28. August: Psalm 138 („ich will anbeten vor deinem heiligen Tempel und deinen Namen preisen für deine Güte und Treue!“) ,
  • am 4. September Psalm 137 (die Aufforderung zu Pilger- und Zionsliedern),
  • am 23. Oktober Psalm 145 („Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf
    und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.“)
  • am 30. Oktober Psalm 141 („HERR, ich rufe zu dir, eile zu mir; vernimm meine Stimme, wenn ich dich anrufe. Mein Gebet möge vor dir gelten als ein Räucheropfer, das Aufheben meiner Hände als ein Abendopfer!“)
  • am 13. November Psalm 143 („Herr, geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.“)
  • am 11. Dezember Psalm 144 („HERR, neige deinen Himmel und fahre herab; rühre die Berge an, dass sie rauchen. Sende Blitze und streue sie aus, schick deine Pfeile und jage sie dahin, streck aus deine Hand von der Höhe.“)
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