Die sieben Tage vor Weihnachten heissen der “Hohe Advent”. Es geht schnurstracks auf das grosse Fest zu. Jeder Tag trägt das Gepräge eines Hoheitstitels, den die Kirche dem kommenden Erlöser aus der Tradition der hebräischen Bibel zuschreibt.
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben zu jedem Tag ein Adventsfenster entworfen. Sie beschreiben mit ihren eigenen Worten die alte Hoffnung neu.
Am 17. Dezember heisst es “O Weisheit“.
O Weisheit (sapientia), hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten – die Welt umspannst du von einem Ende zum andern, in Kraft und Milde ordnest du alles: o komm und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht.
Am 18. Dezember heisst es “O Adonai (Adonai), Herr und Führer des Hauses Israel, im flammenden Dornbusch bist du dem Mose erschienen und hast ihm auf dem Berg das Gesetz gegeben: o komm und befreie uns mit deinem starkem Arm.“
Am 19. Dezember heisst es “O Sproß aus Isais Wurzel (radix Jesse), gesetzt zum Zeichen für die Völker – vor dir verstummen die Herrscher der Erde, dich flehen an die Völker: o komm und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger.“
Am 20. Dezember heisst es “O Schlüssel Davids (clavis David), Zepter des Hauses Israel – du öffnest, und niemand kann schließen, du schließst, und keine Macht vermag zu öffnen: o komm und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes!“
Am 21. Dezember heisst es “O Morgenstern (oriens), Glanz des unversehrten Lichtes, der Gerechtigkeit strahlende Sonne: o komm und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes!“
Am 22. Dezember heisst es “O König aller Völker (rex gentium), ihre Erwartung und Sehnsucht; Schlusstein, der den Bau zusammenhält: o komm und errette den Menschen, den du aus Erde gebildet!“
Am 23. Dezember heisst es “O Immanuel (Emmanuel), unser König und Lehrer, du Hoffnung und Heiland der Völker: o komm, eile und schaffe uns Hilfe, du unser Herr und unser Gott!“