Liebe Daheimgebliebene.
Am 5. März war Weltgebetstag (WGT). Dass die Niederbipper- Vorbereitungsgruppe ihn trotz erschwerter Bedingungen durchgeführt haben, hat mich sehr gefreut! Ihnen gebührt ein grosses MERCI! Seit vielen Jahren besuche ich diesen besonderen Gottesdienst am ersten Freitag im März. Jedes Mal bin ich gespannt darauf zu erfahren, aus welchem Land die Liturgie stammt, was für Lieder gesungen werden und welche Köstlichkeiten aus der Küche des jeweiligen Landes am Schluss aufgetischt werden. In diesem Jahr waren es christliche Frauen aus Vanuatu, einer Inselgruppe im südpazifischen Ozean, die die Liturgie vorbereitet hatten. Bilder, Musik und Texte im ersten Teil des Gottesdienstes ermöglichten uns ein Bekanntwerden mit den traumhaft schönen Inseln und den Menschen Vanuatus. (Dieser Teil gefiel mir besonders. Das war lehrreicher als jede Geographiestunde aus der Schulzeit). Im zweiten Teil folgten wir gemeinsam der Liturgie. Das Thema lautete «Auf festen Grund bauen». Es ging um die Geschichte aus der Bibel mit den beiden Bauherren. Der eine baute sein Haus auf einen Felsen, der andere baute sein Haus auf den Sand. Als dann ein Unwetter kam, blieb das Haus auf dem Felsen stehen, das Haus auf sandigem Grund stürzte ein und wurde zerstört. Die biblische Geschichte von den Bauherren ermutigt die Christinnen in Vanuatu, im Vertrauen auf Gott weise Entscheidungen für sich, ihre Mitmenschen und ihr Land zu treffen. Sie wissen aus der eigenen Erfahrung, was ein Sturm anrichten kann, fegen doch jedes Jahr etliche Zyklone über die Inseln und zerstören, was nicht niet- und nagelfest ist. Weises Handeln im Umgang mit der Natur ist deshalb wichtig. Weil es auf dem Land wenig Arbeitsmöglichkeiten gibt, ziehen die jungen Menschen in die Stadt. Schlechte Schulbildung v.a. der Mädchen erschweren die spätere Arbeitssuche der jungen Frauen. Suchtprobleme, Gewalt gegen Frauen, erhöhter Meeresspiegel infolge der Klimaveränderungen und der Kampf für eine saubere Umwelt sind nur einige der grossen Herausforderungen, denen die Menschen in Vanuatu sich stellen müssen. Sie vertrauen darauf, dass Gott ihnen hilft, diese Herausforderungen zu meistern.
Nun verrate ich ihnen noch, was wir Feines aus der Küche Vanuatus probieren durften. Jede Besucherin und jeder Besucher des Gottesdienstes durfte (ganz coronakonform) ein Säcklein mit Kuchen- Probiererlis (nach Rezepten aus Vanuatu gebacken) mit nach Hause nehmen!
Ich schliesse diesen Rückblick mit den Wunschgedanken von Maria Broedel aus dem Liturgieheft
Möge mein Tisch
nicht wanken
Möge mein Haus
auf festem Boden stehen
Möge mein Glaube
stark wie ein Fels sein
Möge Gottes Wort
mir Halt geben
Möge mein Leben
in seiner Liebe verankert sein
Seid herzlich gegrüsst von Hanna Gerber
P.S. Nächstes Jahr findet der WGT am ersten Freitag im März wieder in Wangen statt!
Bildlegende: Juliette Pita, die bekannteste Künstlerin von Vanuatu, hat ein Bild geschaffen, das gut zur Aussage der Ni-Vanuatu passt: «Das Land ist für uns wie eine Mutter für ihr kleines Kind.» Das Bild erinnert an den zerstörerischen Zyklon Pam im Jahr 2015. Damals wurde Juliette selbst durch schützende Palmen gerettet; sie ist überzeugt, dass Gott ihre Gebete erhört hat.