Was die Linde am Bettag erzählt. Dialogpredigt mit Reto Bärtschi

Gottesdienste, Vorschau

  

Im Werden liegt Hoffnung, so auch im Gebet. Im Gespräch mit der schöpferischen Kraft gibt es unendliche Schönheit zu entdecken. Bittet um Inspiration. Gebet Freude weiter. Eine zarte Pflanze wird zu einem mächtigen Baum.

Tief verwurzelt und stark, steht er, wacht er, ist er eine Gefahr. Allein durch sein Sein. Wir wir alle eine Gefahr sind. Für Flora und Fauna, für alles und jeden. Müssen wir Busse tun? Oder sollen kreative Kunstbusse tutn, um das Leben zu ehren?

Die Baumkrone der Schöpfung ist weg. Kein Vergehen, keine Schuld auf sich geladen und doch vergangen. Ohne Groll, dankbar für die Zeit. Als Symbol der Wertschätzung gibt es eine Umkehr, einen gemeinsamen Neuanfang. Im Werden liegt Hoffnung …

Reto Bärtschi: “Werden-Sein-Vergehen”

Zwei stattliche Lindenbäume zierten den Vorplatz der reformierten Kirche von Wangen an der Aare. Sie geben in etwa an, bis wohin die ursprüngliche, viel grössere Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert nach Westen reichte, bevor Kriegswirren, Missernten und Schuldenwirtschaft eine Verkleinerung und dann das Salzmonopol und die Neuordnung Europas nach Napoleon einen Neuanfang und Ausbau auf die heutige mässige Grösse bewirkt haben – etwa zwei Drittel der ursprünglichen hochmittelalterlichen romanischen Kirche. Grade so alt waren die beiden Bäume nicht. Sie überschauen ein gutes Jahrhundert, 130 Jahre sollen es sein. Das ist ja auch schon mehr als die meisten von uns je hinbekommen. Beiden Bäumen ging es schlecht. Was ihnen zu schaffen macht, könnte der Baumdoktor genauer diagnostizieren. Mir scheint der allgemeine Stress für die Bäume schon genug Grund zu sein. Eine der beiden Linden hat nun das Zeitliche gesegnet. Sie stand noch, wegen Unfallgefahr ihrer Äste beraubt, als Stumpf da, als ich mit dem Künstler Reto Bärtschi überlegte, was wir eigentlich am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag 2021 zu tun hätten. Als Kirche Jesu Christi, als Gesellschaft in Mitteleuropa, als Gemeinden im Oberaargau. Danken für die Bewahrung durch die Corona-Krise, Busse-Tun für unsere masslose und eitle Selbstüberschätzung, und Beten als säkulare aufgeklärte erwachsene Menschen – das sind schon drei gewaltige Aufgaben. Was wird uns wohl die Linde mit ihrem Jahrhundert-Gedächtnis in ihren Jahrringen berichten? Der Stumpf der Linde erhält unter dem handwerklichen Tun des Künstlers eine neue Form. Im Gottesdienst am Bettag werden wir uns davon inspirieren lassen.
Pfr. Roland Diethelm

Willkommen zum Gottesdienst mit Taufe und Abendmahl zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag am 19. September 2021 10:00h in der Kirche Wangen
Mitwirkung: Reto Bärtschi, Wangenried (Dialogpredigt), Musikgesellschaft Wiedlisbach-Wangen

Aufgrund der behördlichen Regelungen gilt Folgendes: Der Gottesdienst findet in der Kirche statt und wird live in die Alte Mühle übertragen. Zutritt zur Kirche unbegrenzt, für über 16 Jährige jedoch nur mit COVID-Zertifikat. Zutritt in die Alte Mühle bis 50 Personen frei. In der Alten Mühle gelten die bisherigen Massnahmen des Schutzkonzepts (Atemschutzmasken-Pflicht für über 12 Jährige, Abstand und Hygiene, Namensliste für Contact Tracing). Das Abendmahl wird an beiden Orten ausgeteilt. Zum anschliessenden Apero unter dem Turm im Freien sind alle willkommen.
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