Dieser simple und doch so schwierig zu befolgende Ratschlag könnte gut aus dem Werbetext einer Praxis für Lebensberatung entstammen. Er steht aber in der Bibel, im 1. Thessalonicherbrief des Neuen Testamentes. Wobei auch die Bibel eine Art Lebensberatung ist und Paulus, der diesen Satz geschrieben hat, ihn durchaus so verstanden hat. Er hat ihn der im Glauben noch jungen, vorbildlichen, aber auch unerfahrenen Gemeinde in Thessaloniki zusammen mit vielen weiteren praktischen Ermahnungen fürs Christsein mitgegeben. Paulus warnt davor, dass nicht alle, die das Wort Christus in den Mund nehmen, auch das Evangelium verkünden. Man soll nicht einfach gedankenlos Lehren übernehmen, sondern sie kritisch und im Licht des Evangeliums prüfen.
Prüft alles und das Gute behaltet! Wenn das so einfach wäre! Wir sind im Kirchgemeinderat (leider wieder) dabei, uns Bewerbungen von Pfarrpersonen anzusehen. Meist tönt alles vordergründig sehr gut, die Bewerbenden stellen sich im besten Licht dar und versuchen zu schreiben, was wir hören möchten. Aber bei genauerem Hinsehen und vertiefter Recherche finden sich dann doch oft Ungereimtheiten und Fragen tauchen auf. Es ist schwierig (falls es überhaupt möglich ist), herauszufinden, was für Wangen gut ist, wer die für uns richtige Person ist.
Prüft alles und das Gute behaltet! Dieser Vers ist die Jahreslosung, der biblische Leitsatz für das Jahr 2025. Zum einen beinhaltet dies die Aufforderung, nicht alles aus dem vergangenen Jahr einfach weiterzuführen. Wir sollen prüfen, weglassen, was sich nicht bewährt hat, nicht gut war und an dem weiterarbeiten, was unserem Auftrag entspricht, was den Menschen und Gott dient. Aber auch in die Zukunft sollen wir prüfend blicken. Uns dabei weder der Gegenwart und Realität verschliessen, noch gleich bei jeden Trend mitmachen.
Prüft alles und das Gute behaltet! Biblische Werte wie Nächstenliebe, Friedfertigkeit, Rücksicht, Güte, können uns helfen, wenn wir prüfen müssen, ob etwas gut ist. Dennoch können wir uns irren. Zudem kann etwas in einer Situation gut sein, in einer andern aber gerade nicht. Es ist daher wichtig, schon gefällte Urteile auch wieder neu zu prüfen. Möge Gott uns bei dieser täglich sich neu stellenden Aufgabe in diesem Jahr helfend beistehen.
Pamela Wyss
PS: Der Gottesdienst vom 9. Februar widmet sich der Jahreslosung.