Katechetin Ruth Loosli geht auf Ende des Schuljahres in Pension. Das Interview mit ihr führt Pfr. Roland Diethelm.
Du schaust auf über zehn Jahre KUW in Wangen an der Aare zurück. Siehst du Höhepunkte und besondere Augenblicke?
Für mich ist ein Raum voll von jugendlicher Energie und kindlichem Übermut immer ein wunderbarer, ein besonderer Augenblick. Das Unterwegssein mit den Jugendlichen, sei es pilgernd auf dem Weg oder
beim Pizza backen und Lebkuchen verzieren, um nur einige zu nennen, nehme ich als Erinnerungen mit.
Was hat dir am meisten bedeutet?
Der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen die den Unterricht besuchten, haben mir sehr viel bedeutet. Ebenso wichtig waren mir die Unterstützung aus der JuKo-Kommission. Die Kirche
mit dem „alten“ Garten-Friedhof und Blick auf die Aare waren mir nebst meinen beruflichen Aufgaben als wunderschöner Arbeitsort immer sehr wertvoll.
Du bist eine sehr interessierte Christin, hast die katechetische Ausbildung durchlaufen. Du hast ebenfalls die Zusatzausbildung für die Heilpädagogische KUW und das Pilgerzertifikat abgeschlossen. Wie konntest du deine Qualitäten einbringen?
Handlungs – und erlebnisorientierten KUW-Unterricht durchzuführen und dadurch die Gruppe zu stärken.
Was macht eine gute Katechetin aus?
Was eine gute Katechetin ist, kann ich so nicht sagen. Mir war aber eine sorgfältige Planung und Vorbereitung der Unterrichtseinheiten sehr wichtig. Dadurch sind viele kreative Ideen und
Möglichkeiten entstanden um den Unterricht stufengerecht zu gestalten. Bereits Konfuzius sagte: „In allen Dingen hängt der Erfolg von den Vorbereitungen ab.“
Katechetik und KUW sind ein wichtiger Kontaktbereich der Kirche mit den Familien und Eltern. Im Kirchenbetrieb geht ihr manchmal unter oder vergessen. Hast du einen Wunsch für die Zukunft hier in Wangen, an die Kirchgemeinde, Behörde oder Eltern?
Kommunikation baut Brücken zwischen den Menschen. Das Pfarramt, das Katechetische Amt und das Sozialdiakonische Amt, als gleichwertige Ämter, werden häufig noch nicht als gleichwertig wahrgenommen. Hier sind wir aus meiner Sicht alle gleichermassen herausgefordert. Deshalb würde ich den „Wunsch“ gerne in eine Frage umformulieren und mir überlegen: „Was würde sich in der Kirchgemeinde Wangen an der Aare ändern, wenn wir wertschätzend miteinander statt übereinander
reden würden? Ist nicht Humor dann bereichernd und befreiend, wenn man miteinander und nicht übereinander lacht?
Herzlichen Dank!
Wenn man denkt, dass man am Ende einer Sache ist, steht man oft am Anfang einer anderen Sache.
— Fred Rogers
Mit diesen Zeilen möchte ich unsere Katechetin Ruth Loosli in ihren wohlverdienten Ruhestand entlassen. Nach über 10 Jahren kirchlichen Unterrichts ist nun für sie die Zeit gekommen einen neuen
Lebensabschnitt zu beginnen. Mit viel Herzblut und Engagement hat Frau Loosli unsere kleinen und
grösseren Schäfchen auf ihre Konfirmation vorbereitet und ihnen mit Geschichten, Abenteuer und
Gesang Gott nähergebracht. Für manchen jungen Erwachsenen wird das Pilgern oder Übernachten
in der Kirche unvergessen bleiben. Auch die Oberfenster in der Alten Mühle, welche sie in einem Workshop verschönert hat, werden uns immer an Ruth erinnern. Hiermit möchte ich mich, im Namen des Kirchgemeinderates und der Juko herzlich für ihren tollen Job und ihr Engagement bei uns bedanken! Wir wünschen Frau Loosli von Herzen eine glückliche und zufriedene Pension mit viel Gesundheit und Freude. Im Gottesdienst am 14. Mai verabschieden wir Ruth Loosli.
Gaby Wolleb, Kirchgemeinderätin