Gottesdienst mit Fusswaschung und Einsetzung des Abendmahls. Wir feierten das letzte Mahl Jesu in Anlehnung an den Sederabend des jüdischen Pessachfestes.
In den «Tagen der süssen Brote», dem jüdischen Pessachfest mit seinen sauerteiglosen Mazzen, spielte sich um das Jahr 30 die dramatische Konfrontation des Jesus aus Nazaret mit der Tempel-Aristokratie und den Römern in Jerusalem ab. Daran erinnert die Karwoche mit dem Osterfest uns Christinnen und Christen jedes Jahr aufs Neue. Wie zu seiner Zeit der erste Abend nach dem Frühlingsvollmond von Jesus und den Seinen gefeiert worden ist, bleibt zwar Mutmassung. Wir entnehmen den Berichten der Evangelien Hinweise, die im jüdischen Kontext und im Lichte der späteren Entwicklung auf eine Ergänzung des Seder-Mahles hindeuten. Am Gründonnerstag berichten sie davon, dass sie es in einem Obergemach eines wohlhabenden Freundes der Jesus-Bewegung gefeiert hätten. Wir feierten das letzte Mahl Jesu in Anlehnung an den Sederabend des jüdischen Pessachfestes als Tischgemeinschaft mit den verschiedenen Speisen wie Bitterkraut (Meerrettich), Erdfrucht (Radieschen) und hartgesottenen Eiern. In der Liturgie nimmt der Vorbeter darauf Bezug und erinnert an die bitteren und harten Lebensbedingungen als Sklaven des Pharaos. Der Segen über den vier Weinkelchen erinnert an die Rettungserfahrungen des Volkes Israel auf seinem Auszug aus dem Sklavenhaus Ägypten. Das Brotbrechen und den vierten Kelch «nach dem Mahl» legt Jesus auf seine Zukunft und Bedeutung für den erneuerten Bund Gottes mit seinem Volk aus.
Liturgie und Predigt: Pfr. Roland Diethelm
Lesungen: Charlotte Gygax
Mitwirkung der Konfirmandinnen und Konfirmanden (KUW 9 )
Musik: Rainer Walker (Cembalo)
Kollekte: Brot für alle