Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesus Christus. Amen.
Liebe Gemeinde!
Epiphanias, am besten noch das f mit ph geschrieben, verschreckt das reformierte Kirchenvolk. Das musste ich höchstselbst erleben, als es einmal in einem Büsi-Konvent – da sind diejenigen dabei, welche bei uns im Büro sind und einige mehr – um die Benennung der Sonntage im Januar ging. «Epiphanias, 6. Januar, erster Sonntag nach Epiphanias, zweiter Sonntag nach Epiphanias und so weiter: das kann man nicht schreiben. Das ist ein Fremdwort bei uns in der Schweiz.» Nun ist der Büsi-Konvent keine abschliessende Kirchensynode mit lehramtlicher und liturgischer Kompetenz, aber für Wangen doch fast. Höchste Zeit, hier etwas Aufklärung zu betreiben!
Epiphanias, in diesem griechischen Fremdwort stecken die Präposition epí und das Verb phaneîn. Phaneîn bedeutet «sichtbar werden, erscheinen, Licht bekommen, hell und transparent werden». Und epi meint «darüber, in gesteigerter Form». Also eine Art Ober-Erscheinung, eine besondere Sichtbarwerdung.
Im antiken Griechenland wurde mit den Wörtern theopháneia und epipháneia das Erscheinen einer Gottheit bezeichnet. In Delphi war die Theophania (Θεοφάνια) ein jährliches Frühlingsfest, mit dem die Rückkehr Apollons aus seinem Winterquartier in Hyperborea gefeiert wurde. Der Höhepunkt des Festes war die Präsentation eines Götterbildes, das in der Regel im Heiligtum versteckt war. An einem Fest in Delphi zeigte man sogar alle Götterbilder des griechischen Götterkosmos. Solche Theophanien wurden an vielen griechischen Stätten und Festen nachgespielt. Spätere römische Mysterienreligionen beinhalteten oft ähnliche kurze Darbietungen von Bildern vor Anhängern. Im antiken römischen Kaiserkult im hellenistischen Osten des Römischen Reiches formte sich ein Feiertag, der die göttliche Erscheinung des Divus – des vergöttlichten Feldherrn und Kaisers – als Teil des Zeremoniells beinhaltete. Der Ritus wurde zu Beginn des Januars gefeiert – wir werden hellhörig! – und basierte auf der Epiphanie Iulius Caesars, der beim Überschreiten des Rubikon am 10. Januar 49 v. Chr. vom Volk als Heiland und lebender Gott (wahrscheinlich Divus Iulius) begrüsst und angebetet wurde.
So wird das Fest der Epiphanie bis heute in den orthodoxen Kirchen gefeiert: Als Offenbarung des dreieinigen Gottes, seines innersten Wesens und seiner Wirkmacht. Und die Orthodoxe Theologie verbindet diese Offenbarung mit der Taufe Jesu im Jordan. «Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören,» spricht die Stimme aus dem Himmel. Hier bezeichnet Gott Gott, offenbart Gott Gott selbst.
Wir im Westen feiern an Epiphanias die Heiligen Drei Könige, den 6. Januar, wie damals die Römer ihre kaiserlichen Epiphanien.
Wenn ich Euch frage, was Ihr mit dem Dreikönigsfest verbindet, werdet Ihr mir antworten: Kuchen, Königsfigur, Krone.
Ja, und wenn ich Euch nach einer Geschichte dazu frage, sagt Ihr mir: Die vom Stern zu Bethlehem. Offenbart nun der Stern von Bethlehem unseren Gott, sein innerstes Wesen und sein Wirken?
Hier muss ich zur zweiten Aufklärung schreiten, die Euch in Gefahr bringt, Euren Kinderglauben zumindest. Die Kinder sind jetzt ja weg im KiGo. Wenn ich sie fragen würde: «Was ist der Stern von Bethlehem?» sie würden ihn einmütig mit Schweif malen und einhellig antworten: «ein Komet!»
Davon steht im neuen Testament natürlich gar nichts. Im Unterricht frage ich die Aufzuklärenden jeweils: Habt ihr schon mal einen Stern gesehen, der stehenbleibt? Im Matthäusevangelium heisst es nämlich: «Der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her, bis er über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war. Als sie den Stern sahen, überkam sie grosse Freude.» Geht mal in einer mondhellen Nacht spazieren. Alle Sterne und der Mond wandern mit euch! Das wusste schon der Liederdichter der Winterreise. Wenn sie aber alle wandern, bleiben sie auch alle stehen, wenn ich stehen bleibe.
Was also soll diese kurze Beschreibung des Sterns von Bethlehem im Neuen Testament?
Dazu brauchen wir ein bisschen Hintergrundwissen. In der Szene am Hof des Königs Herodes treffen sich nämlich zwei Arten von Gelehrten: Es sind die Schriftgelehrten des Hofes. Und es sind die Sternkundigen des Ostens, die Magier aus Persien, welche die Sterne lesen können als kosmisches Programm eines irdischen künftigen Geschehens. Das was hier unten passiert, steht in den Sternen.
Beide Arten von Gelehrten arbeiten zusammen. Dass ein grosses Ereignis wie die Geburt eines neuen Königs oder Messias in Bethlehem zu erwarten sei, wissen die Schriftgelehrten aus den prophetischen Schriften der Bibel. Dass es jetzt dann Zeit dafür sei, erfahren sie aus den Sternen am Himmel.
Was also ist der Stern von Bethlehem? To astron, der Stern, kann auch ein Sternbild einen Stern aus mehreren einzelnen Sternen bezeichnen. Ihr kennt alle die gängigen Sternbilder, Fische, Stier, Skorpion usw. Interessanter sind die wechselnden Sternbilder, Planeten, die mit anderen Planeten oder Fixsternen zusammentreten und wieder verschwinden: im Fachjargon der Astrologen «Konjunktionen». Konjunktionen geben den Zeitpunkt oder Zeitraum an für wichtige günstige oder ungünstige Gelegenheiten und Gefährdungen. «Das steht unter keinem guten Stern», hört man bis heute manchmal sagen.
Da geht ein Stern auf, es zeichnet sich eine neue Konjunktion ab. Und als sie in Bethlehem eintreffen, stellt sich die Konjunktion hin, die einzelnen Leuchten treten zueinander, und der Stern leuchtet über dem Stall.
Als Grosse Konjunktion bezeichnet man in der Astronomie die Konjunktion (Annäherung oder Berührung am Sternenhimmel, von der Erde aus gesehen) zwischen den Planeten Jupiter und Saturn. Dieses Phänomen findet ungefähr alle 20 Jahre statt, so geschehen zuletzt am 21. Dezember 2020. Es hat Astrologen und Historiker inspiriert. Sie vermuten, dass der Stern von Bethlehem zur Zeit von Jesu Geburt eine Grosse Konjunktion in den Jahren 7 bis 6 v. Chr. gewesen sei.
Astrologen sind von einem Zusammenhang zwischen himmlischen Phänomenen und irdischen Ereignissen überzeugt. Die Vollendung eines ganzen Zyklus von Grossen Konjunktionen wurde als Fälligkeit für wichtige Ereignisse angesehen, wie die Schaffung von Imperien oder das Kommen eines Messias.
Wir in der Westkirche feiern mit Epiphanias also, dass Jesus eine Zeitenwende, die grosse Wende in der Menschheits- und Weltgeschichte gebracht hat. Ab jetzt beginnt das Reich Gottes die Herrschaft zu übernehmen. Diese Wende wird an Epiphanias offenbar.
Johann Sebastian Bach: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ BWV 669a,1
«Mach dich auf, werde licht!
Denn dein Licht kommt,
und die Herrlichkeit des HERRN ist aufgestrahlt über dir.
Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde
und Wolkendunkel die Völker,
über dir aber wird der HERR aufstrahlen,
und seine Herrlichkeit wird erscheinen über dir.
Und Nationen werden zu deinem Licht gehen
und Könige zu deinem strahlenden Lichtglanz.
Blicke auf, ringsum, und sieh:
Alle haben sie sich versammelt,
sind zu dir gekommen.
Von ferne kommen deine Söhne,
und deine Töchter werden auf der Hüfte getragen.
Dann wirst du es sehen und strahlen,
und dein Herz wird beben und sich öffnen,
denn die Schätze des Meeres wenden sich dir zu,
die Reichtümer der Nationen kommen zu dir.
Eine Menge von Kamelen wird dich bedecken,
die Kamelhengste von Midian und Efa,
aus Saba kommen sie alle,
und sie tragen Gold und Weihrauch
und verkünden die Ruhmestaten des HERRN.
Alle Schafe von Kedar werden sich bei dir versammeln,
die Widder von Nebajot werden dir zu Diensten sein,
zum Wohlgefallen werden sie auf meinen Altar kommen,
und das Haus meiner Herrlichkeit werde ich verherrlichen.» (Jes 60,1-7)
Dies ist die grosse Vision aus dem Jesajabuch. Vordergründig geht es um eine Vision aus der Zeit des Exils. Die versprengten Kinder Israels werden zurückgebracht von den Völkern, wohin sie zerstreut, und von ihren Fürsten, unter die sie geknechtet und verkauft waren. «Deine Söhne kommen von ferne und deine Töchter werden auf der Hüfte von Dienern getragen.» Und mit ihnen fliessen reiche Geschenke oder Tributzahlungen. Die Schätze des Meeres: alles was Seefahrer so in den Handel bringen, die Reichtümer der Nationen bringen sie mit ins religiöse und politische Zentrum Israels, den Tempel auf dem Zionsberg. Als die Neubabylonier Jerusalem eroberten und die Oberschicht exilierten, hatten sie auch den Tempel geplündert und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. In Jesajas Vision ist also die ganze Stadt und der Tempel wiederhergestellt. Und nicht nur Israel, alle Völker strömen hinzu. «Nationen werden zu deinem Licht gehen und Könige zu deinem strahlenden Lichtglanz.»
Wir haben nun Epiphanie als Wesens-Offenbarung des dreieinigen Gottes kennengelernt, als Offenbarung seines innersten Wesens, dann die Offenbarung einer Zeitenwende, dem Versprechen einer guten Zukunft, und nun mit der alttestamentlichen Vision des Jesaja als die Offenbarung seiner Wirkmacht in der Geschichte.
Gott offenbart sich in der Geschichte als wirkmächtige Macht. Die Epiphanie Gottes zeigt sich in der Errettung des Volkes in der Geschichte. Gottes Epiphanie ordnet dabei auch gerade den ganzen Völkerkosmos wieder zurecht. Komm, Messias Israels, Heiland aller Völker, und führe Frieden herauf!
Johann Sebastian Bach: „Nun komm, der Heiden Heiland“ BWV 599)
Wer einmal die Gelegenheit hatte, im heutigen Iran die persische Reichshauptstadt Persepolis zu besuchen, kann dort das „Tor aller Länder“ entdecken: einen kleinen quadratischen Palast mit kolossalen menschenköpfigen Stierfiguren. Das Gebäudes dienste als Wartesaal für die Vertreter aller unter der Herrschaft Persiens stehender Völker; alle ihre Vertreter mussten durch das Tor aller Länder schreiten, bevor sie zum Audienzpalast gehen konnten.
Die Reliefs auf den Aufgängen zeigen Soldaten, hohe Würdenträger, sowie Wagenlenker und an Zügeln geführte Pferde. Die äusseren Aufgänge zeigen in langen Reihen Delegationen von 23 Völkern. Darunter befinden sich Meder, Bewohner von Babylonien, Arabien und Ägypten, ferner Griechen, Skythen und Inder – kenntlich an ihrer Tracht sowie typischen Gesten, Gefässen und Waffen, mit denen sie dem König die Gaben ihrer Länder zum Neujahrsfest bringen. Es finden sich lange Faltengewänder aus Assyrien, einige Inder mit fein gewebten Überwurfmänteln oder Syrer mit Leibrock und Stola. Die Gabenbringer einer Gesandtschaft aus dem eroberten Äthiopien trägt als Geschenk unter anderem Elefantenstosszähne.
Die Herrscher des Perserreichs malten ihren unterworfenen Völkern, dazu auch die Israeliten, die Juden gehörten, ihre Stellung im Kosmos klar vor Augen: ihr habt eure Schätze, eure Reichtümer, eure jungen Männer und Frauen, eure Ehrbezeugungen abzuliefern, sonst Gnade euch unser oberster Gott und das Heer seines Grosskönigs.
Ist das nicht eine wunderbare kleine subversive Anekdote aus der grossen Weltgeschichte? Die unterworfenen Juden drehten den Herren den Spiess um und formulierten ihre eigene Hoffnung auf Erlösung durch Gottes mächtiges Wirken mit dem Machtbeweis der damaligen Weltmacht Persien. Hier ist Gegenwart, was bei den Juden Zukunft und Verheissung wurde. Messianisch nennen wir diesen Zug der jüdischen Geschichtsauffassung. Gottes Eingriff kommt noch. Und dann gnade euch Gott!
Genau diese Vision nimmt das Evangelium mit der Geburtsgeschichte unter dem Stern von Bethlehem auf. Warum ich das weiss?
Wir erinnern uns an die königlichen Schätze der Magier-Sterndeuter zu Bethlehem. Sind es nicht Gold aus Saba und Weihrauch aus dem Yemen, welche die Sternkundigen aus Persien mitbringen als Geschenke für den neugeborenen König der Juden, den Messias Israels und Heiland der Völker? Hier wird die alttestamentliche Vision des Propheten Jesaja erfüllt. Die reale gegenwärtige Grossmacht, Herodes der Grosse und hinter ihm die Militärmacht der Römer, sie werden an der Nase herumgeführt durch Gottes Wirken in der Geschichte. In der vordergründigen Geschichte der Realitäten werden wir an der Nase herumgeführt. Die Offenbarung Gottes spielt sich in einer anderen, zuerst gar nicht beachteten Nebenszene ab.
„Wer von den Menschen kennt die Schätze der Weisheit und Erkenntnis, die in Christus verborgen sind, in der Armut seines Fleisches, wie der Apostel sagt: „Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen?“ So predigte Aurelius Augustinus an Weihnachten . Er fährt fort: „Als er die sterbliche Menschennatur annahm und den Tod kostete, zeigte er sich in Armut. Zugleich aber hat er uns die Reichtümer verheissen, auf die er zeitweilig verzichtete, die er aber nicht als endgültig verloren aufgegeben hatte. Überreich ist seine Güte, die er denen bereithält die ihn fürchten, und denen gewährt, die auf ihn hoffen!
Stückwerk ist unser Erkennen, bis kommt, was vollkommen ist. Um uns fähig zu machen, das Vollkommene zu ergreifen, bildet er uns neu nach Gottes Gleichnis, er, Christus, der dem Vater gleich ist in der Gottesgestalt und uns Menschen ähnlich ward in der Knechtsgestalt.
Gottes einziger Sohn wurde ein Menschenkind und machte die vielen Menschenkinder zu Gotteskindern. Durch seine sichtbare Knechtsgestalt stärkt er die Knechte und macht sie frei, so dass sie die Gottesgestalt schauen können.
Bis das geschieht, bis er uns zeigt, was uns genügt, bis wir uns satt trinken an ihm, dem Quell des Lebens, solange wir als Glaubende fern vom Herrn in der Fremde unterwegs sind, solange wir hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit und uns in unsagbaren Verlangen nach der Schönheit der Gottesgestalt sehnen: so lange wollen wir den Geburtstag der Knechtsgestalt in frommer Hingabe feiern” – unser Weihnachtsfest mit dem Kind in der Krippe!
“Noch können wir ihn nicht schauen, der vor dem Morgenstern vom Vater gezeugt ist. So lasst uns jetzt den feiern, der zu nächtlicher Stunde von der Jungfrau geboren wurde.
Noch schauen wir ihn nicht, den Einzigen, der allezeit in seinem Vater bleibt. Darum wollen wir an den Bräutigam denken, der aus seinem Gemach hervortritt. Noch sind wir nicht bereit für das Gastmahl bei unserem Vater. Bis dahin lasst uns die Krippe unseres Herrn Jesus Christus erkennen.“
Weihnachten feiern wir als „Noch nicht“. Es gibt nochmals eine Wendung, die uns allen bevorsteht. Gott hat seine Schaffenskraft noch nicht aufgebraucht, bei weitem nicht. Er hat erst begonnen, sie wirken zu lassen. Er hat Jesus nicht verbraucht, weder mit seiner Geburt in menschlicher Zerbrechlichkeit noch mit seinem Schandtot am Kreuz. Vater und Sohn sind in inniger Verbundenheit zusammen und entwickeln immer neue Wendungen für diese Schöpfung. Sicher ist dabei nur: sie werden uns überraschen, zum Guten überraschen.
Johann Sebastian Bach hat meines Erachtens genau dies in seiner Choralbearbeitung vertont, die wir jetzt hören. „Nun komm, der Heiden Heiland“, das Adventslied Martin Luthers (1483–1546), das auf den altkirchlichen Hymnus Veni redemptor gentium des Ambrosius von Mailand (339–397) zurückgeht. „Nun komm, der Heiden Heiland“ – es geht um den Sohn Gottes, Gott in zweiter Person, wie uns Bach vielleicht mit den kanonischen Abschnitten der beiden Mittelstimmen suggeriert und die er immer wieder auf den Choral zurückbindet. Jesus ist der Sohn Gottes. Die so miteinander konzertierende Gottheit hat es gut mit sich. Das Stück ginge stilistisch glatt als Mittelsatz eines Konzerts im italienischen Stil durch: ein durchlaufender Generalbass, das erwähnte Duett von Mittelstimmen (manchmal im Kanon und manchmal in Bezug auf die Choralmelodie) und eine führende Oberstimme mit dem verzierten Choral. Jedenfalls ist diese Choralbearbeitung voller mystischer Erwartung. In der Gestaltung der Melodie in der Oberstimme geht Bach weit. Jede Phrase erwächst aus dem Choral in die wunderbarsten, ausgesponnenen Koloraturen. Dachte er hauptsächlich an die erste Strophe des Kirchenliedes: „Nun komm, der Heiden Heiland / der Jungfrauen Kind erkannt / des sich wundert alle Welt / Gott solch Geburt ihm bestellt“? Am Ende der dritten Zeile des Verses wird das Staunen der Welt durch eine harmonische Pause und eine abrupte Verlangsamung des Basses verstärkt – alle halten den Atem an – eine rhetorische Wendung, die Bach oft anwendet, wenn er über die wunderbare Geburt Jesu schreibt. Das Warten auf das Wunder verwandelt uns und nimmt uns in die konzertierende Gottheit hinein.
Choralbearbeitung J.S. Bachs «Nun komm der Heiden Heiland» BWV 659
Auf dieselbe Melodie hat einer aus unserer Zeit ein präzises und berührendes Glaubensbekenntnis gedichtet, das wir nun miteinander singen. Lasst uns unseren Glauben bekennen mit dem Lied RG 430.
Pfr. Roland Diethelm